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Warum gibt es die Interessengemeinschaft Gartenstadt Gräfelfing?

Die Interessengemeinschaft Gartenstadt Gräfelfing (IGG e.V.) geht in ihrem Ursprung auf einen spontanen Zusammenschluss Gräfelfinger und Lochhamer Bürgerinnen und Bürger zurück, die 1968 versuchten, den Bau der sechs-spurigen Autobahn A96 und die damit verbundene starke Beeinträchtigung der Lebens- und Wohnqualität von Gräfelfing und Lochham abzuwenden.

Eigentlich wäre dies die Aufgabe des damaligen Bürgermeisters und Gemeinderats gewesen. Sie scheuten sich jedoch, trotz des breiten Rückhalts in der Bürgerschaft, den aussichtsreichen Gang vor die Verwaltungsgerichte anzutreten. Die Autobahn A96 konnte nicht mehr verhindert werden.

Die Bürgerinnen und Bürger gewannen die bittere Erkenntnis, dass es zwar viele Gruppierungen im Gemeinderat gab, aber keine wirkliche Vertreterin der Wohninteressen von Gräfelfing und Lochham.

Expansionspolitik

Darüber hinaus wurde eine Baupolitik der rasanten Expansion betrieben.

Der Bebauungsplan für das Grundstück neben dem Altenheim St. Gisela an der Würm mit Hochhäusem bis zu 14 und 17 Stockwerken war verabschiedet worden. Ein weiterer Bebauungsplan Am Wasserbogen sah vier frei stehende Häuser mit vier bis sechs Stockwerken vor.

Die Errichtung derartige Gebäude an zwei wichtigen Stellen im Wohnbereich zuzulassen, hätte einen nicht wieder gut zu machenden Einbruch in die Gartenstadt bedeutet. Es drohte die Angleichung an die benachbarte Landeshauptstadt. Der damalige Gemeinderat verstand unter Fortschritt größere Straßen, breitere Unterführungen und Brücken, größere bauliche und gewerbliche Nutzung von Grund und Boden.

Der besondere Wert des individuellen Wohnens im Grünen drohte übersehen zu werden.

Ein neuer Bürgermeister

Die Ereignisse um die A96 hatten das Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger geschärft. Sie erkannten, dass Kritik an Gemeinderatsbeschlüssen und Proteste allein nichts nutzten, sondern dass ihre Wohninteressen eine eigene starke Vertretung im Gemeinderat benötigten.

1970 wurde die IGG gegründet. 
1972 beteiligte sie sich erstmals an den Gemeindewahlen.

Sie stellte auf Anhieb den 1. Bürgermeister
und sechs der 24 Gemeinderäte.

Die Vertreterinnen und Vertreter der IGG setzten sich engagiert für den Gartenstadtcharakter von Gräfelfing und Lochham ein. Der Bebauungsplan für die Hochhäuser an der Würm wurde aufgehoben. Die Gemeinde erwarb das Grundstück, das heute unbebautes Würmufer ist. Der Bebauungsplan für die Häuser am Wasserbogen wurde ebenfalls aufgehoben. Für den gesamten Wohnbereich der Gemeinde stoppte man die unkontrollierte Steigerung des Baurechts und schrieb wichtige Elemente einer Gartenstadt im allgemeinen Baurecht fest.

Bis 2002 stellte die IGG den 1. Bürgermeister. Ebenso stellte sie die 1. Bürgermeisterin von 2014 bis 2020 und seitdem den 2. Bürgermeister von Gräfelfing. Ihre Fraktion zählt aktuell 5 Mitglieder.