Zukunft Rudolf-und-Maria-Gunst-Haus

In Familie

Spätestens mit Beginn der Arbeit des Gemeinderates nach der Kommunalwahl 2014 war klar, dass die Zukunft des Rudolf-und-Maria-Gunst-Hauses neben der Gestaltung des Jahnplatzes und der Weiterentwicklung des Schulcampus Lochham zu den wichtigsten Aufgaben gehört.

 

Entsprechend hat Bürgermeisterin Uta Wüst die Sache unverzüglich in die Hand genommen, zu einer Gemeinderatsklausur im Mai 2015 eingeladen und vor allem mit Martin Hölscher, Pflege- und Sozialmarktanalyst, einen deutschlandweit anerkannten Experten ins Boot geholt. Diese Maßnahme war von entscheidender Bedeutung, denn es galt das weitere Vorgehen abzuwägen. Angesichts der gestörten Vertrauensbeziehung zum BRK (Kreisverband München) als Betreiber aufgrund mangel-hafter Transparenz und Gesprächsbereitschaft sowie berechtigter Zweifel an der Qualität der Leistung des BRK ging es um zwei Fragen:

  • Fortsetzung des im September 2016 endenden Mietverhältnisses oder Neuausschreibung der Trägerschaft,
  • Übernahme des RMG Hauses in die Verantwortung der Gemeinde oder Übertragung des Gebäudes an einen anderen Träger auf Basis einer Erbpachtregelung.

Bereits in der letzten Arbeitsperiode des Gemeinderates war das KWA (Kuratorium Wohnen im Alter) mit der Erarbeitung eines Zukunftskonzeptes für das Rudolf-und-Maria-Gunst-Haus beauftragt worden.

 

Der Gemeinderat hat sich entgegen einer früheren Anregung des ehemaligen Bürgermeisters Göbel entschieden, das Rudolf-und-Maria-Gunst-Haus nicht aus den Händen zu geben. Damit schreibt er konsequent die Entstehungsgeschichte des Rudolf-und-Maria-Gunst-Hauses als Initiative und Projekt der Kommune fort und sichert der Gemeinde künftig die Möglichkeit der konzeptionellen und baulichen Mitgestaltung und das Mitspracherecht.

Dieser Prozess hat wieder einmal die Qualität des Gräfelfinger Gemeinderates gezeigt, wichtige Anliegen der Gemeinde mit einer breiten Mehrheit zu steuern. Auch die umsichtige Führung des Prozesses durch die Bürgermeisterin hat daran einen großen Anteil.

 

Die von der Gemeinde gegründete gGmbH ist das Vehikel, mit dem die Übergabe des Rudolf-und-Maria-Gunst-Hauses vom BRK in die Hände der Gemeinde zum 01.10.2016 möglich war und in den nächsten zwei Jahren die Entwicklung eines Zukunftskonzeptes erarbeitet sowie die baulichen Veränderungen geplant werden können. Darüber hinaus muss ein neuer Träger in einem offenen Ausschreibungsverfahren gefunden werden. Aufgrund der Erfahrungen der letzten Jahre ist nicht davon auszugehen, dass sich das BRK bewerben wird.

 

Dass der komplexe Übergabeprozess mit endlosen Verhandlungen und Gesprächen gelungen ist, kann als Meisterstück bezeichnet werden: der Großteil des Personals des Rudolf-und-Maria-Gunst-Hauses ist geblieben und das wichtigste Anliegen, nämlich dass die Übergabe nicht zu Lasten der Bewohnerinnen und Bewohner gehen darf, konnte im Großen und Ganzen eingelöst werden. Natürlich kam es immer wieder zu Verunsicherungen. Veränderungsprozesse haben ihre eigenen Dynamiken und Risiken. Umso mehr ist die Arbeit und das Engagement der beiden Geschäftsführer der gGmbH, Hartmut Joithe und Michael Settgast, im Zusammenspiel mit der Gräfelfinger Verwaltung anzuerkennen. In der Nacht der Übergabe jedenfalls konnten die Bewohnerinnen und Bewohner des Rudolf-und-Maria-Gunst-Hauses ruhig schlafen und wurden am Morgen von den Neuen mit einem Frühstück und Blumen begrüßt. Den weiteren Prozess dürfen wir mit Interesse und Neugier erwarten. Er ist in kompetenten Händen.

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