Mit dem Ergebnis der Phase 3 eröffnet die Autobahndirektion die offene Konfrontation

In Mobilität

Nach der 2. Phasen der Machbarkeitsstudie zum Südring wurde am Montag, dem 17. Mai 2010, das Ergebnis der Studie präsentiert. In akribischen Analysen wurden die acht übrig gebliebenen Versionen gegeneinander verglichen, bewertet und gewichtet. Nun bleiben für die Autobahndirektion 2 Versionen (B1 und B2) übrig, die Gräfelfing hart treffen und die sich in unserem Bereich durch nichts unterscheiden. Im Ergebnis wird Gräfelfing durch diesen Neubau um eine weitere Autobahntrasse umzingelt, und das -so weist es die Studie aus- wiederum ohne Tunnel.

 

Man könnte den Eindruck gewinnen, den Behörden ginge es darum, Gräfelfing und Lochham mit Autobahnen einzukreisen. Für Gräfelfing erscheint die nun veröffentlichte Planung wie ein Hohn:

Wurde nicht in den letzten Jahren festgestellt, dass eine Nachbesserung des Schallschutzes entlang der A96 vom Staat als nicht notwendig betrachtet wird. Nun soll die Trasse, dieses mit in Zukunft von täglich 60.000 Kfz befahrenen Autobahnrings, nur 300 Meter von Gräfelfinger Häusern entfernt geführt werden und das oberirdisch!! Der Finanzbedarf liegt bei 1,2 Milliarden Euro, eine Summe, deren Kosten – Nutzen-Vergleich schon erheblich sein müsste, um überhaupt an eine Realisierung denken zu können. Und eben darum ging es der Behörde in ihrem Phasenpapier. Andere Trassen – Stadtnah und Stadtfern – wären mit weniger Finanzbedarf ausgekommen. Die günstigste Lösung A1 auf dem mittleren Ring hätte für Gräfelfing sicherlich eine Einhausung der A96 mit sich gebracht auf Grund des dann vehement angestiegenen Verkehrsaufkommens. Diese Lösung wurde wegen des nicht möglichen Anschlusses an die A95 verworfen. Die Gewichtung der Nachteile gaben den Ausschlag für B1 und B2.

Die geringe Entlastung der A99 im Osten durch den Südring um nur ca 6000 Kfz spricht eine eigene Sprache.

Bereits heute fahren täglich ca 140.000 Kfz auf der A96 mitten durch Lochham. Wenn man bedenkt, dass man für die A96 mit ca. 30.000 in die Planung ging, dann kann man erwarten, dass nicht nur die Verkehrslast des Südrings einiges an Dynamik nach oben birgt und zusätzlich auch die A96 eine weitere Steigerung erleben wird. Die alte Regel hat noch immer Gültigkeit: Dort wo Strassen gebaut werden, wird auch der Verkehr angezogen. Die A96 ist dann aber am Ende ihrer Kapazität und noch immer ohne Tunnel.

Die Forderungen zu diesen Planungen müssen sein:

Kein Südring in nächster Nähe unserer Wohnbebauung.

Die Realisierung dieses Planungen würde die Lebensqualität in Gräfelfing unwiderbringlich verschlechtern:

  • Lärm und Abgase im Westen werden vom Wind über ganz Gräfelfing verteilt,
  • der Wert des Waldes als Erholungsgebiet wird durch den Verlauf der Autobahntrasse zunichte gemacht ,
  • der Wallfahrerweg verläuft dann nur ein Katzensprung von der Trasse entfernt,
  • die nahe der Autobahn gelegenen Grundstücke werden an Wert verlieren,
  • schließlich ist dann Gräfelfing ringsherum von Autobahnen umzingelt.

Dieses alles ist für Gräfelfing eine Schreckensvision! Wir fordern, wenn an dieser Planung festgehalten werden würde, muß die Trasse des Südrings bereits ab dem Kreuz München-Süd im Tunnel geführt werden. 

Die Pressemitteilung der Autobahndirektion finden Sie unter
http://www.abdsb.bayern.de/imperia/md/content/stbv/abdsb/projekte/planung/a99_suedring/2_pm10_11_sf.pdf

Die Ergebnisse zur Phase 3 der Studie lassen sich nachlesen unter
http://www.abdsb.bayern.de/imperia/md/content/stbv/abdsb/projekte/planung/a99_suedring/2010_05_17_a099_ms.pdf

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