Ergebnisse der aktuellen Lärmmessungen an der A96 mit Erläuterungen

In Mobilität

Die Gemeinde hatte zur Unterstützung der seit 2003 in Vorbereitung befindlichen Klage ein Gutachten erstellen lassen, aus dem die aktuellen Schallpegelwerte in Lochham hervorgehen. Die Ergebnisse dieses in 2004 erstellten Gutachtens sind erschreckend, wenn man bedenkt, dass ab 2005 eine beträchtliche Intensivierung des Verkehrs um mehr als 50% zu erwarten ist.

Um den technischen Inhalt des Gutachtens besser verstehen zu können, werden Erläuterungen hierzu gegeben.

 

In Lochham wurden von dem Gutachter DORSCH CONSULT beiderseits der A96 im Verlauf des Jahres 2004 an 27 Meßstellen die Schallpegelwerte bei Tag und Nacht ermittelt. Diese so festgestellten Meßwerte wurden als Basiswerte verwendet, um für das beauftragte Gebiet jeweils eine Schallpegelkarte „Tag“ und „Nacht“ anzufertigen. Die beiden Pläne (jeweils ca. 500k) können heruntergeladen werden unter

Mit der Prognose für eine Zunahme des Verkehrs um 50% ist ab 2005 ein Ansteigen der Lärmpegel um ca. 2 dB verbunden.


Da es auch dem interessierten Bürger schwer fallen wird, diese Pläne zu lesen, möchte die IGG einige Hilfen zur Interpretation des Inhalts mitliefern:

  1. Grundlage jeder Auswertung sind die topologischen Daten der Gemeinde. In einer Straßenkarte werden alle Bauwerke eingezeichnet. Die Straßen bleiben nur angedeutet.
  2. Die Meßstellen sind in den Karten als sog. Immissionspunkte eingetragen. Sie wurden so gewählt, dass daraus ein flächendeckendes Schallbild entwickelt werden konnte.
  3. Ziel war es für den Lochhamer Bereich, Linien gleicher Lautstärke zu errechnen, diese in die Karte einzutragen und so ein Bild über die Beschallung des Ortsteils zu erreichen.
  4. Jede Linie repräsentiert somit eine gleichbleibende Lautstärke, einen sog. Schallpegel. Schallpegel werden in Dezibel (abgekürzt hier dB) angegeben und in einer logarithmischen Skala aufgetragen. D.h. jeweils 10 Dezibel entsprechen einer Verdoppelung des empfundenen Lärms, der Lautstärke.
  5. Addiert man 2 gleiche Schallquellen, so steigt die Lautstärke um 3 Dezibel an. 2 Dezibel mehr werden empfunden, wenn ca. 50% mehr Fahrzeuge auf der Autobahn fahren.
  6. Die DIN 18005 regelt die rechtliche Situation:
    Für Reine Wohngebiete liegen die zulässigen Pegelwerte bei 35 Dezibel für die Nacht und 50 Dezibel für den Tag. Für das Allgemeine Wohngebiet sind diese Werte etwas höher bei 40 und 55 Dezibel.
    Bei Pegeln über 45 Dezibel ist bei teilweise geöffneten Fenstern (gekippt) ein ungestörter Schlaf nicht mehr möglich.
  7. Der Übersichtlichkeit halber sind die Linien für die Schallpegelwerte 55, 60, 65 und 70 dB farblich hervorgehoben und mit ihren Pegelwerten beschriftet.
  8. Wertet man nun den Pegelwert wie eine Höhenlinie in einer Landkarte, so entsteht für den Bereich Lochham so etwas wie ein Gebirgszug, dessen Gebirgsrücken exakt der Autobahn A96 folgt. Je nach Dämmwirkung z.B. eines größeren Gebäudes oder des Walls entlang der Autobahn nimmt der Schallpegel hinter diesem Objekt ab. Im Gebirgszug bedeutet dies analog dazu eine abnehmende Höhe.
  9. Der Schallpegelplan kann also interpretiert werden wie ein hoher Gebirgsrücken, der sich durch Lochham zieht und im Bereich des Tunnels an der Maria Eich Strasse durch eine Furt unterbrochen ist. Je mehr die Lautstärke durch die Dämmwirkung eines Objekts reduziert wird, um so steiler ist in Analogie der Hang im Gebirge. Gibt es keine dämmenden Objekte, so verhält sich die Oberfläche des Gebirges wie eine sanft auslaufender Abhang.


Mit diesen Hinweisen lassen sich 2 grundsätzliche Aussagen ableiten:

 

  • Positive Ergebnisse in der Dämmwirkung lassen sich erkennen, wenn die Schallpegellinien sichnähern oder sogar zusammenfallen (In Analogie der steile Hang)
  • Negative Ergebnisse lassen sich erkennen, wenn keine oder nur geringe Dämmwirkung vorhanden ist und bei hohen Pegelwerten die Schallpegellinien über tiefere Räume auseinandergezogen sind (In Analogie der flache Hang).//

Die Veränderung Ihrer persönlichen Situation durch den Ringschluß (A99) ab 2005 können Sie grob hochrechnen: Die Verkehrslast wird sich um mindestens 50% erhöhen und mit Erweiterung der EU werden sich die Verkehrsströme auf 100% erhöhen. Laden Sie sich die Pläne auf Ihren Rechner und analysieren Sie selbst die Lärmsituation in Ihrem Wohnbereich.

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